DER KÄFER, DER LANDKARTE LAUS – ein Käfer auf Reise
Eines Tages kam eine jetzt schon lange erwachsene Tochter Nathalie aus dem Kindergarten nach Hause
und meinte, es sei doch an der Zeit, mal eine Geschichte für ein kleines Brüderchen oder Schwesterchen zu erfinden. Und weil das Mädchen im Kindergarten viele neue und interessante Dinge kennengelernt hatte, hatte
es sofort eine gute Idee; die Kindergartenkinder hatten gerade vom Nordpol gehört und von Landkarten gesprochen.
So entstand das Lied von dem kleinen Käfer, der eine große Reise macht. (Für
den Käfer zogen übrigens die Pinguine extra vom Südpol zum Nordpol um!)
Der kleine Käfer, der Landkarte las, wollte gern einmal den Nordpol sehen,
und weil er immer rechts und links vergaß, beschloss er, auf geradem Weg hinzugehen.
Und dort, wo ungefähr sein Baum sich befand, malte er ein Kreuz in die Karte,
und von da zog er 'nen Strich durch das Land
und das Meer, und er dachte:
Soll ich wie ein Käfer krabbeln?
Oder wie 'ne Fliege fliegen?
Und er krabbelte auf dem Papier
über Wälder, Häuser und Straßen,
über seine Stadt und das Nachbarrevier,
wo seine Käferfreunde saßen.
Und er lief immer schneller daher
über Wälder, Flüsse und Seen,
und schon längst fiel's dem Käferlein schwer, all die fremden Sprachen zu verstehen.
Und dann sah er vor sich ein großes Meer
und fand's besser, darüber zu fliegen,
und er landete dort ungefähr,
wo die Häuser der Eskimos liegen.
Und der Käfer, der Landkarte las,
wollte grad reden mit Bären und Pinguinen,
als er merkte,
dass er noch auf seiner Baumspitze saß;
das alles war,
ja, das alles war
nur im Traum ihm erschienen...
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(c) JM Schröder 2008